BRK-Altstadtpark nimmt an BRK-weiten, von der Glücksspirale geförderten, Projekt „New Work“ zur Einführung des Pflegepersonalbemessungsverfahrens (PeBeM) teil, um Arbeit in der Pflege effizienter und attraktiver zu gestalten.
In Zeiten von Fachkräftemangel und Überalterung der Gesellschaft steht der BRK-Kreisverband Bayreuth vor der großen Herausforderung, die Arbeit in der Pflege attraktiver zu gestalten. Als innovativer Sozial- und Gesundheitsdienstleister ist er dabei stets auf der Suche nach neuen Wegen, die Arbeitsbedingungen der Pflegeberufe zu verbessern.
Eine der beiden stationären Senioreneinrichtungen, der BRK-Altstadtpark Bayreuth hat sich nun erfolgreich als Teilnehmer beim Projekt zur Umsetzung des neuen §113c des Sozialgesetzbuches (SGB) XI, der Einführung des Pflegepersonalbemessungsverfahren (PeBeM) des BRK-Landesverbandes beworben. Zielsetzung des Projektes ist es alle anfallenden Aufgaben und Tätigkeiten des Personals in der Pflege, fall- und patientenorientiert, nach jeweiligen notwendigen Qualifikationen aufzuteilen und zu ordnen. Als Ergebnis wird so ein effizienterer Einsatz des Fachpersonals und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege erwartet.
Mit einer Auftaktveranstaltung in der stationären Senioreneinrichtung BRK-Altstadtpark in Bayreuth, wurde Anfang März die Teilnahme an dem von der Glücksspirale geförderten Projekt zur Gestaltung der Arbeitsbedingungen in der Pflege feierlich den Mitarbeitenden eröffnet.
Die Initiative für Veränderungen in der Pflegearbeit und die erfolgreiche Projektbewerbung des BRK-Altstadtparks wird insbesondere vom Kreisgeschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Bayreuth Markus Ruckdeschel begrüßt. Er sieht die Teilnahme an dem Projekt als Chance der schwierigen Gesamtsituation in der Altenpflege entgegenzuwirken und wirbt beim gesamten Team des BRK-Altstadtparks sich für das Projekt zu engagieren. „Durch die Teilnahme am Projekt zur Einführung der Pflegepersonalbemessung und den gesammelten Erfahrungen, ist es unseren Mitarbeitenden möglich die Rahmenbedingungen ihrer beruflichen Zukunft selbst mitzugestalten“, so Ruckdeschel.
Richard Knorr, Abteilungsleiter Stationäre Pflege des BRK-Kreisverbandes Bayreuth, sieht mit dem Start der Pflegepersonalbemessung im BRK-Altstadtpark einen weiteren Schritt hin zum Ziel, die Kompetenzen der Pflegefachkräfte in der Altenpflege zu erweitern und somit den Beruf attraktiver zu gestalten, erreicht. „Seit Langem strebt der BRK-Kreisverband Bayreuth die Stärkung der Kompetenzen der Pflegefachkräfte in der Altenpflege an. Mit dem nun im BRK-Altstadtpark gestarteten Projekt ist ein Grundstein für weitere wirksame Veränderung gelegt“, bewertet Knorr den Projektstart und bedankte sich insbesondere bei der Heimleitung des BRK-Altstadtparks Elke Lindner und dem Pflegedienstleiter des BRK-Altstadtparks Siegfried Krug für ihr Engagement und ihre Bereitschaft, das Projekt zur Einführung der Personalbemessung in ihre Einrichtung zu holen.
Heimleiterin des BRK-Altstadtparks Lindner und Pflegdienstleiter Krug bedankten sich im Gegenzug bei Abteilungsleitung und Geschäftsführung für die Unterstützung der Bewerbung ihrer Einrichtung für die Teilnahme am Projekt. „Nach dreijähriger Ausbildung, übernehmen Pflegefachkräfte in den stationären Einrichtungen viele Arbeiten und Helfertätigkeiten, die unter ihrer eigentlichen Qualifikation sind. Mit der Einführung der Pflegepersonalbemessung, wollen wir erreichen, dass Pflegefachkräfte endlich diejenigen Aufgaben ausführen, für die sie eigentlich ausgebildet wurden“, erklärt Lindner ihre Motivation für die Projektteilnahme.
Die ersten Schritte im Rahmen der Einführung der Pflegepersonalbemessung sind zunächst alle in der Einrichtung anfallenden Arbeiten nach den Qualifikationsniveaus der Mitarbeitenden ein- und aufzuteilen, erklärt Pflegedienstleiter Krug. „Hierdurch werden die Ressourcen der Pflegefachkräfte geschont, und mehr Kapazitäten für Aufgaben ihrer Qualifikation entsprechend geschaffen. Als Bemessungsgrundlage wird hierzu ein sogenannter Case-Care-Mix angewandt, der je nach individuellen Patienten und dessen Pflegegrad die notwendigen durch entsprechend qualifizierten Personals durchzuführenden Aufgaben festlegt. Durch Weiterbildungen der Pflegefachkräfte, sollen diese zudem befähigt werden Pflegehilfskräfte entsprechend anzulernen und anzuleiten, um die Arbeit in der Altenpflege möglichst Personaleffizient zu gestalten“, führt Krug weiter aus. Des Weiteren werden innerhalb des Teams Promotoren und Care-Koordinatoren eingesetzt, die einerseits für das Projekt innerhalb des Teams werben und andererseits die spezifische Perspektive des Pflegepersonals in das Gesamtprojekt einfließen lassen.
Zur Auftaktveranstaltung im BRK-Altstadtpark war auch die Projektmanagerin des durch die Glückspirale geförderten Projektes des BRK-Landesverbandes Nelleke Jakob geladen, die betonte, dass für den Zuspruch der Aufnahme der Bayreuther Senioreneinrichtung in das Projekt insbesondere die gemeinsame Motivation des Führungsteams, aus Einrichtungs- und Pflegedienstleitung, ausschlageben gewesen ist. Den Rahmen der feierlichen Auftaktveranstaltung nutze die BRK-Projektkoordinatorin das gesamte Team des BRK-Altstadtparks auf das Projekt einzustimmen. „Das Projekt zur Umsetzung der Pflegepersonalbemessung wird für alle Mitarbeitenden des BRK-Altstadtparks eine Herausforderung bedeuten und Veränderungen mit sich bringen – aber es werden Änderungen zum Guten sein“, so Jakob während einer kurzen Erläuterung der drei Jahre andauernden Projektphase, bei der sie das Team des BRK-Altstadtparks begleiten wird.